
Die Kinder sollen den Glauben an sich nicht verlieren.
Mehr als eine Zwischenlösung

Der erste Kontakt war während der Corona-Pandemie und fand online per Zoom statt. Ich sass mit meinem Kind im Auto. Es war etwas speziell, aber wir fühlten uns trotz der digitalen Barriere sehr herzlich empfangen und gleich sehr wohl mit unseren Kontaktpersonen.
Das Intermezzo ist eine Tagessonderschule. Es fängt Kinder und Jugendliche auf, die durch das Netz der Regelschule gefallen sind. Es bietet ihnen eine Auszeit, bei der es erstmal darum geht, wieder regelmässig zur Schule zu gehen. Dann baut das Intermezzo die Kinder und Jugendlichen emotional wieder auf und unterstützt sie bei ihrer Reintegration in die Regelschule.

«Man hat gemerkt, die Leute kümmern sich, sie nehmen es ernst, sie helfen uns, sie sind für uns da.»

Mit welchem Gegenstand würdest du das Intermezzo vergleichen?
Mit einem Karabiner. Ein wichtiges Hilfsmittel beim Klettern, aber eben auch ein Symbol dafür, dass dir jemand oder etwas Halt und Sicherheit gibt, wenn du es brauchst. Das Intermezzo macht genau das. Es sichert Kinder und Jugendliche, die dem schulischen Absturz gefährdet sind.
Es gab sicherlich mehr als einen. Einer der ersten Momente, der uns stark geprägt hat, war kurz nach dem Eintritt.
Nach einer Krisensituation bei uns zuhause habe ich am Abend ein E-Mail an die zuständige Lehrperson geschrieben. Ich habe die Situation geschildert und um Hilfe gebeten. Gleich am nächsten Morgen bekam ich eine telefonische Rückmeldung. Ich war total überrascht, dass man so schnell reagiert und darauf eingeht. Man hat gemerkt, die Leute kümmern sich, sie nehmen es ernst, sie helfen uns, sie sind für uns da.
Kraft und Selbstvertrauen. Sie sollen den Glauben an sich nicht verlieren. Die heutigen Anforderungen der Gesellschaft und der Schule sind hoch und komplex. Aber man kann bestehen und gut durchs Leben kommen und ja, es gibt Unterstützung.
Ja, denn wenn ich an die Zeit meines Sohnes im Intermezzo zurückdenke, dann fühle ich mich zuversichtlich und hoffnungsvoll. Die Menschen, die hinter dieser Institution stehen, haben uns sehr gut betreut und vor allem sehr viel Sicherheit gegeben.